

Aktuelle Pressemitteilung IG Belgisches Viertel zum Thema Bebauungsplan Belgisches Viertel – 22.04.21




- 23.04.21
„Seit fast 10 Jahren arbeite ich im Belgischen Viertel und genieße auch nach Feierabend gerne die Vorzüge dieses kulturell vielfältigen Kleinods mitten in der Innenstadt. Mit dem neuen Bebauungsplan werden die Interessen Weniger vor die Interessen Vieler gestellt. Das finde ich grundsätzlich problematisch. Klar ist, dass hier ein Konsens geschaffen werden muss, der für alle Beteiligten zufriedenstellend ist, um genau diese schöne Vielfalt zu erhalten.“
Jennifer Wasserheß, Piercerin, Promoterin

- 22.04.21
„Wir sind vor 5 Jahren hier ins „Belgische“ gezogen. Wir wohnen mit unserer 2-jährigen Tochter an der Ecke Antwerpener und Brüsseler Straße. Mittendrin, ne!! Wir haben bei unseren Nachbarn in der Bar geheiratet. Unsere Tochter hat bei unseren Nachbarn Ihre erste Pizza und Ihr erstes Eis gegessen. Das liebenswerte Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe, das einzigartige Lebensgefühl in warmen Sommernächten ist unbedingter Grund dafür, dass sich das Belgische Viertel tief in unsere Herzen gebrannt hat … „
Lily, Jen & Martin, Anwohnende

- 22.04.21
Zu dem gestrigen Artikel im KSTA erreicht uns heute ein Leserbrief von Ronni Hoffmann, den wir mit seiner Genehmigung hier teilen dürfen.
„Mit großem Interesse habe ich die Aussagen der Vertreterin der Bürgerinitiative Maastrichter Straße, Frau Schwietering, gelesen. Laut ihrer Aussage ergießt sich zwischen Ring und Brabanter Straße ein wahrer Mob aus Schlägern und eine Gangsterszene in die Maastrichter Straße. Daß sich in diesem Bereich seit Jahren hochangesehene Gastronomien wie die Restaurants Noa und Daikan, sowie ein gutes Eckcafe namens Brownies angesiedelt haben, wird von der Vertreterin der Bürgerinitiative offenbar nicht wahrgenommen. Das belgische Viertel wird laut ihrer Aussage von 38 Gastronomien geradezu überschwemmt.Sie übersieht allerdings, daß das Viertel schon eine Reihe seiner Kultlokale verloren hat, entweder wurden diese Etablissements durch schicke ruhige Bars ersetzt oder existieren ganz einfach nicht mehr. In der Maastrichter Straße war das sicherlich nicht leise Roxy Nr. 1, später das M20, heute Little Link, in der Antwerpener Straße die Südstaaten Kneipe Alabama mit lauter Cajunmusik, heute Lorbass ansässig. Das Stecken in der Maastrichter Strasse ist seit 2014 gänzlich Geschichte und das Königswasser in der Flandrischen Straße existiert auch schon lange nicht mehr. In der Eisbärbar ist heute ein Dessousladen und das legendäre Tingeltangel ist heute eine TableDancebar, wenn da überhaupt noch getanzt wird.Der ruhestörende Lärm ist ja nicht so sehr den Lokalen geschuldet, sondern einem geänderten Ausgehverhalten mit einer Mediterranisierung des Lebensstils. Man trifft sich wie in allen Städten bei gutem Wetter mit seinem Getränk an schönen Plätzen Draußen.Das belgische Viertel war noch in den 70er/80er Jahren ein vollkommen runtergekommenes Viertel mit renovierungsbedürftigen Altbauten. Damals kostete ein Altbau mit Eiscafé und 480 qm Wohnfläche am Brüsseler Platz 550.000 DM. Wenn heute für eine gut sanierte Altbauwohnung mit 70 qm derselbe Betrag in Euro gezahlt wird, will der Bewohnende in einem „klassischen wichtigen Kölner Wohnviertel“ (Schwietering) auch zukünftig seine Ruhe haben.Gerade die jetzige Vielfalt der inhabergeführten Gastronomien bewahrt das Viertel vor den teilweise mafiösen Strukturen der Ringkneipen. Wenn aber via Bebauungsplan ein Zustand zementiert wird, werden bei Wiedervermietung von Lokalen hohe Ablösesummen fällig werden und das Gegenteil wäre erreicht.Statt eines neuen Bebauungsplans wäre es meines Erachtens deutlich sinnvoller endlich eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung in Angriff zu nehmen.“
Ronni Hoffmann, Köln
Link zum Artikel:

- 21.04.21
„Ich kann es nicht mehr hören, Köln sei die nördlichste Stadt Italiens, wenn Köln gerade im Begriff ist sich runterzuanästhesieren und einzumauern, wie ein protestantisches Kaff in Ostwestfalen.Kultur in Köln ist eben nicht nur Theater, Museen, FC und Karneval.Kultur ist Punk und Jazz, DJ – Pult und Stradivari, Gerhard Richter und Streetart, Comedy Festival und Oper.In Nischen entsteht Kultur.Diese müssen erhalten und dürfen nicht weg gentrifiziert werden.“
Matthias Seling, Comedian, Musiker, Anwohner

- 20.04.21
„Als Bewohner des Belgischen Viertels seit mehr als 25 Jahren und aktivem Teilnehmer der kulturellen und vor allem musikalischen Szene hier, kann ich es nur als abwertendes und ignorantes Verhalten von aussen deuten, dass es Fragestellungen gibt, dieses Viertel müde, weichgewaschen und tot zu brandmarken. Mein Leben hier besteht zu einem großen Teil aus Begegnungen der Straße und der Nacht“
Patrick Glöckner, Malermeister und Restaurator

- 19.04.21
„Seit die Römer hier weg sind, klappt das mit der Stadtplanung nicht mehr so ganz gut. Auf gar keinen Fall möchte ich, dass kleinkarierte Stadtplanung unser Viertel verjägerzaunt.“
Franz- Josef Heumannskämper, Regisseur, Performer

- 18.04.21
„Schon die jetzige Corona Situation hat uns schmerzlich die Lebendigkeit dieses Lebensortes, und bei weitem nicht nur Wohnortes, vermissen lassen.Ich bin, wie viele Andere dieses Viertels auch, kosmopolitisch eingestellt. Eine unserer Lebensgrundlagen hier, ist die mögliche Vielseitigkeit, Verbindungen mit unterschiedlichsten Menschen auf der Straße zu finden und zu leben. Der Gedanke an ein reines Wohnviertel wäre das blanke Grauen.“
Zelda .P. Glöckner, Anwohnerin

- 16.04.21
Es ist eine Mär, dass sich nur die Gastronomie oder Gewerbetreibende klar gegen den Bebauungsplan positionieren. Ulrich Soénius ist nicht nur Geschäftsführer der IHK, er ist auch renommierter Kulturpolitiker und Historiker. Seit Jahren sieht er die Pläne der Stadt Köln nicht nur kritisch, immer wieder begründet er seine berechtigte Kritik auch dezidiert. Wir sind der Meinung dass sich hier gerade die wirtschaftstreuen Parteien, FDP Köln und CDU Köln, die Frage stellen müssen, warum auf das Renommee dieses Mannes und die Mahnungen von viele anderen Stimmen nicht gehört wird. Des Weiteren haben sich bis zum heutigen Tag weit über 1500 Menschen, die alle im betroffenen Gebiet wohnen, gegen den Bebauungsplan ausgesprochen und knapp 200 Anwohner/Innen haben sich in unserer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Das sind überwältigende Zahlen, die Politik und Verwaltung nicht einfach länger aussitzen oder stillschweigen dürfen. Viele Menschen, die hier seit vielen Jahren wohnen, wünschen sich dass die positive Entwicklung im Viertel beibehalten bleibt und auf der deutschlandweiten Karte als Symbol für Lebensfreude, Kultur, Kulinarik und wertvolles Wohngefühl ausstrahlt. Das hat nichts, aber auch garnichts mit den teils ausufernden Versammlungen auf dem Brüsseler Platz, Lärm oder Müll zu tun. Das alles möchte wirklich niemand. Als breites Bündnis aus Anwohnern/Innen, Gewebetreibenden und Menschen mit gesundem Menschenverstand appellieren wir nochmal eindringlich an alle Kräfte in dieser Stadt, die Entscheidungen treffen können und wollen: Verhindern Sie diesen Bebauungsplan und setzen Sie sich mit uns allen an einen Tisch um vernünftige Lösungen zu erarbeiten und zu entwickeln. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Entscheidung ob Köln eine lebenswerte Stadt für alle bleibt.

- 14.04.21
„Ich bin gegen den Bebauungsplan, weil er die lebendige Struktur des Viertels zerstört. Ich habe seit bald 20 Jahren ein Atelier im Belgischen Viertel, weil ich die bunte Vielfalt dieses Biotops schätze. Diese lebendige Mischung von Alltag, Kultur, Kunst und Gewerbe machen die einzigartige Qualität und den Charme des Stadtteils aus und muss auf jeden Fall erhalten bleiben.“
Res Ingold, Konzeptkünstler und Professor an der Akademie der Bildenden Künste München.

- 13.04.21
Liebe Unterstützende, einige von Euch werden es ja sicherlich bereits mitbekommen haben, heute morgen wurden von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke Postkarten verteilt, auf denen man seine Meinung zum BPlan äußern kann.Auf der einen Seite ist dieses ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Arbeit Früchte trägt und es einigen Befürwortern ganz offensichtlich nicht schmeckt, wie laut und wie viele wir sind. Auf der anderen Seite ist es allerdings ein recht fragwürdiges Unterfangen, auf diese Art und Weise Meinungen einzuholen (Wer wertet die eingegangenen Karten aus? Wer die e-Mails? Wie ist eine neutrale Bearbeitung und Auswertung sichergestellt? Wie repräsentativ soll dieses Werkzeug sein?).Ihr könnt diese Aufforderung von Herrn Hupke aber auch nutzen. Also: Schreibt eine Mail an hupke@stadt-koeln.de und sagt ihm, was ihr von dem BPlan haltet. Wenn ihr das Porto zahlen möchtet (Hr. Hupke übernimmt das leider nicht), füllt die Postkarten aus und schickt sie ihm ebenfalls, damit er sieht, wie viele wir sind.Was Herr Hupke Euch verschweigt, er hat in der Bezirksvertretung Innenstadt im März bereits mit den Grünen, CDU und anderen für diesen BPlan gestimmt. Ist er sich seiner Sache nun doch nicht mehr sicher? Ändern kann er diese Entscheidung der Bezirksvertretung nicht mehr. Die finale Entscheidung liegt am 6. Mai 2021 beim Rat. Aber es wäre doch schön, wenn Herr Hupke am 6. Mai im Rat berichten könnte, dass sich bei ihm die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner gegen den BPlan ausgesprochen hat?Daher braucht es nach wie vor Eure Stimmen, damit die Politik versteht, dass sie in dieser Sache für unsere Stadt einen riesen Fehler begeht.
- Am 23.03.2021 hat der Rat der Stadt Köln den Tagesordnungspunkt Bebauungsplan Belgisches Viertel aufgrund beantragten Beratungsbedarf des Bündnisses Grüne/CDU/Volt auf die nächste Ratssitzung am 06.05.2021 verschoben. Den Beratungsbedarf angemeldet hat die Fraktion Volt.